Kein Maßregelvollzug in Bad Cannstatt!
Das Sozialministerium des Landes will im früheren Krankenhaus vom Roten Kreuz an der Badstraße in Bad Cannstatt einen Maßregelvollzug (forensische Psychiatrie) mit mindestens 80 Plätzen zur Unterbringung von psychisch kranken oder suchtmittelabhängigen Straftätern einrichten. Dazu will das Land das Gebäude des Roten Kreuzes anmieten und – so die Presse – für mindestens 35 Millionen Euro umbauen.
Wir Freie Wähler lehnen dieses Vorhaben ab. Aus unserer Sicht ist der Standort in direkter Nachbarschaft zum Wohngebiet Schönestraße – Eisenbahnstraße, am Rande der Cannstatter Altstadt und in der Nähe zum Cannstatter Bahnhof gänzlich ungeeignet. Die ‚Initiative Schöne Straße e.V.‘ weist unseres Erachtens zu Recht darauf hin, dass im nahen Umfeld des Standorts Alkohol und Drogen aller Art verfügbar sind und zudem Großveranstaltungen mit starkem Alkoholkonsum stattfinden. Schlecht gewählt ist der Standort überdies, weil es in Bad Cannstatt schon zahlreiche Einrichtungen der Sozialpsychiatrie und der Wohnungslosenhilfe gibt.
Vor diesem Hintergrund fordern wir Freie Wähler das Land dringend dazu auf, die Standortwahl zu überdenken, alternative Standorte zu suchen und (leerstehende) landeseigene Immobilien zur Unterbringung der forensischen Psychiatrie zu prüfen. Und an den Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes – der natürlich froh ist, wenn er sein ehemaliges Krankenhaus langfristig vermieten kann – appellieren wir, sich seiner Verantwortung für Bad Cannstatt bewusst zu werden.