Pressemitteilung, 14.07.2017

Oper und Ballett – Bei der Standortauswahl für die Interimsspielstätte auch an die Sponsoren denken!

In ihrer Ausgabe vom 10. Juli 2017 berichtete die Stuttgarter Zeitung unter der Überschrift „Nur noch zwei Ausweichstandorte für die Oper“ darüber, dass bei der Untersuchung möglicher Standorte für eine Interimsspielstätte nur noch zwei Vorschläge in der Auswahl seien. Dabei handele es sich um das Grundstück beim Mercedes-Benz Museum und um das ehemalige Paketpostamt an der Ehmannstraße in Stuttgart-Nord.

Eine Prüfung des ehemaligen Paketpostamtes wurde seitens der Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion bereits am 13. Oktober 2016 beantragt (siehe Anlage: Antrag Nr. 312/2016, „Interimsspielstätte für die Oper Stuttgart“), und damit noch bevor Oberbürgermeister Fritz Kuhn die verschiedenen Standortvorschläge von Stadt und Land präsentierte. Die Leitung der Staatstheater bevorzugt das Gebäude an der Ehmannstraße als Ausweichquartier für Oper und Ballett.

„Vielleicht wäre es ratsam, bei der Standortwahl auch zu berücksichtigen, dass der Hauptsponsor des Balletts ein Automobilhersteller ist, der in Zuffenhausen und nicht in Untertürkheim ansässig ist“, gibt der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Stuttgarter Gemeinderat, Jürgen Zeeb, zu bedenken. „Bei dem Standort direkt vor den Werkstoren des
Mitbewerbers im NeckarPark könnte es den Zuffenhäusern schwerfallen, sich weiter so großzügig für das Ballett zu engagieren“, meint Jürgen Zeeb.

„Ein neutraler Standort würde es dem Hauptsponsor sicher einfacher machen, sein Engagement beim Ballett fortzusetzen“, meint auch Rose von Stein, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler. Nachdem der Automobilhersteller durch einen hohen Millionenbetrag maßgeblich dazu beigetragen hat, den Neubau der John Cranko Ballett-Schule zu ermöglichen, sieht die Stadträtin in einer Berücksichtigung der Sponsoreninteressen auch einen Akt der Fairness und Wertschätzung. Darüber hinaus sei ein neutraler Standort vermutlich auch im Interesse anderer Sponsoren, Förderer und
Unterstützer der Staatstheater.

Auch wenn das Paketpostamt für die Nutzung als Ausweichquartier für Oper und Ballett zunächst mit größerem Aufwand zu ertüchtigen wäre, hält die Freie Wähler-Fraktion den Standort für gut geeignet. Interessant findet die Fraktion auch, dass in diesen Teil am Rande des späteren Rosensteinviertels vorübergehend eine erste neue Nutzung einziehen könnte,
die viel Publikum an diese wichtige Entwicklungsfläche in der Stadt locken würde. „Eine Dachterrasse (heute Parkdeck) mit Blick auf die heutigen Gleisflächen und das spätere Rosensteinviertel hätte ihren Reiz“, sagt Jürgen Zeeb.