Der Neckar könnte so viel mehr
Mit einer Nachricht, die offenbar unmittelbar vor dem großen Fest zum 66-jährigen Bestehen des Hafens aus Berlin kam, wird die Entwicklung des Neckars zu einer leistungsfähigeren und zeitgemäßen Bundeswasserstraße einmal mehr ausgebremst. Wie die Stuttgarter Presse am vergangenen Freitag berichtete, soll Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) dem Land in einem Schreiben mitgeteilt haben, dass die seit vielen Jahren angestrebte Verlängerung der Neckarschleusen zurückgestellt werde.
Der Ausbau der Schleusen wäre nötig, um längere und damit wirtschaftlich effizientere Frachtschiffe (135 statt 105 Meter Länge), wie sie auf dem Rhein verkehren, bis nach Plochingen fahren zu lassen. Ganz im Sinne der Verkehrswende könnte damit mehr Güterverkehr vom LKW aufs Schiff verlagert werden, was die Straßen entlasten würde. Nun, so heißt es, solle die Instandsetzung der Neckarschleusen Vorrang vor deren Ausbau haben.
Uns Freien Wählern scheint diese Vorgehensweise wenig sinnvoll, weil es unterm Strich wirtschaftlicher sein dürfte, die Sanierung und den Ausbau einer Schleuse gleichzeitig zu erledigen. Es bleibt deshalb zu hoffen, dass die Entscheidung des Bundes noch einmal korrigiert wird.
Ärgerlich ist aus unserer Sicht auch, dass wir es als Stadt nicht oder nur sehr langsam schaffen, dem Neckar näherzukommen und ihn erlebbarer zu machen. Städte wie Frankfurt am Main, in denen es schöne Promenaden am und mit freier Sicht auf den Fluss gibt, haben uns da etwas voraus.