Antrag vom 22.08.2022
Im Gebäude des heutigen Gesundheitsamtes, Schloßstraße 91, war früher die städtische Frauenklinik untergebracht. Dort befindet sich auch ein unterirdischer Krankenhaus- bzw. OP-Bunker aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Nach Auskunft des Vereins Schutzbauten Stuttgart e.V. sind solche Bunker heute kaum noch erhalten, weshalb Stuttgart mit diesem Bauwerk, in dem die Patientinnen der Klinik bei Angriffen Schutz fanden, ein besonderes Zeitzeugnis vorweisen kann. Der Verein hat den denkmalgeschützten Bunker mit medizinischen Gerätschaften, Betten und anderen Exponaten ausgestattet, die aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammen.
Dank der Anstrengungen von Schutzbauten Stuttgart konnte dieser besondere Bunker im Jahr 2018 erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden. Seither bietet der Verein Führungen durch den OP-Bunker an, die aber zu den Öffnungszeiten des Gesundheitsamtes stattfinden müssen, weil der Zugang zum Bunker nur durch die Räumlichkeiten des Amtes möglich ist. Führungen an Wochenenden und abends sind deshalb leider ausgeschlossen.
Problematisch ist auch, dass dem Bunker eine Möglichkeit zur Belüftung fehlt. Das Bauwerk leidet nicht nur unter "Kellerfeuchte", sondern auch darunter, dass in früheren Tagen Rohre/Leitungen, die die Außenwände des Bunkers durchdringen, im Inneren des Bunkers abgesägt, aber nicht fachgerecht verschlossen wurden. Durch diese Rohre kann Wasser in das unterirdische Gebäude eindringen.
Glücklicherweise gibt es eine relativ einfache Möglichkeit, mit der ein zweiter Zugang und eine Belüftung hergestellt werden können: Früher gab es im Park hinter dem Gesundheitsamt einen zweiten Ein- und Ausgang, der später mit einer Betonplatte abgedeckt wurde. Da der Zugang von innen noch in Gänze erhalten ist (Treppe nach oben bis unter die Betonplatte), kann die Betonplatte entfernt und beispielsweise durch eine (Boden-)Klappe (ähnlich der des Marktplatzbunkers) oder durch eine Konstruktion mit Schiebedeckeln (ähnlich denen bei den Bunkern unter dem Leonhardsplatz und unter dem Wilhelmsplatz) ersetzt werden. Durch diese Maßnahme kann der Bunker dann unabhängig vom Gesundheitsamt betreten werden. Zur kontinuierlichen Belüftung des Bunkers könnten geeignete Lüftungselemente in den zweiten Zugang integriert werden.
Wir beantragen: