Willkommensbesuche und Corona


Anfrage vom 27.01.2021

Die Landeshauptstadt Stuttgart hat vor einigen Jahren die sogenannten Willkommensbesuche bei Neugeborenen eingerichtet, um sich bei deren Eltern als offener, interessierter und kompetenter Ansprechpartner und Begleiter in allen Fragen der Pflege, Förderung und des Großziehens von Kindern vorzustellen. Die Hebammen, die die Willkommensbesuche durchführen, sollen auch Hinweise aufnehmen und diesen nachgehen, wenn sie bei dem Besuch den Eindruck gewinnen, dass die Eltern einen Unterstützungsbedarf haben.

Die Willkommensbesuche sind mit dem Lockdown eingestellt. Einerseits ist dies nachvollziehbar, andererseits stehen insbesondere Eltern, die ihr erstes Kind bekommen haben, derzeit nicht nur vor den üblichen Herausforderungen junger Eltern, sondern auch vor den Herausforderungen, die durch Corona entstehen: Die Kontakte sind eingeschränkt, die Möglichkeiten, andere Eltern mit Babys kennenzulernen, der normale Austausch in Krabbelgruppen und vieles andere entfällt oder ist stark reduziert. Gleichzeitig wird immer wieder berichtet, die Gewalt in Familien nehme zu. Davon sind dann sicherlich auch Babys betroffen. Deshalb wären die Willkommensbesuche aus unserer Sicht gerade jetzt eine gute Gelegenheit, mit den Eltern auf einem niederschwelligen Niveau ins Gespräch zu kommen und das Jugendamt als Begleiter und Ratgeber vorzustellen.

Wir fragen:

  1. Welche Alternativen hat das Jugendamt entwickelt, um den immer gewünschten, niederschwelligen Zugang zu den Familien auch während der Pandemie zu bekommen?
  2. Hält das Jugendamt in Zeiten von Corona das Verschicken des Willkommensbriefes mit den Hinweisen für die Eltern für ausreichend?
  3. Welche anderen Präventionskonzepte bzw. -angebote hält das Jugendamt für die Eltern vor?