Antrag und Anfrage vom 18.05.2021
In der Mitteilungsvorlage 153/2021 hat das Referat Städtebau, Wohnen und Umwelt dem Gemeinderat Ende März 2021 darüber berichtet, mit welchen Maßnahmen die Weißenhofsiedlung für ihr 100-jähriges Bestehen im Jahr 2027 (das gleichzeitig das Präsentationsjahr der IBA'27 sein wird) ertüchtigt werden soll. Die meisten der Maßnahmen, die die Stadtverwaltung zur Instandsetzung und Aufwertung der Siedlung plant, unterstützen wir Freie Wähler gerne.
Allerdings gibt es einen Punkt, der uns äußerst fragwürdig erscheint: Auf dem Grundstück Bruckmannweg 10 stand dereinst eines der beiden Häuser, die der Architekt Richard Döcker für die Bauausstellung 1927 entworfen hatte. Bedauerlicherweise wurde das Gebäude im Jahr 1944 zerstört, sodass heute nichts mehr davon zu sehen ist. Das Grundstück liegt - abgesehen von der temporären Nutzung durch das Projekt "Aktivhaus B10" - seit vielen Jahren brach. Im Untergrund soll es aber noch Überreste des DöckerHauses geben, die unter Denkmalschutz stehen. Nach unserem Verständnis erschweren diese wohl noch vorhandenen Bauteile eine unkomplizierte und dauerhafte Nutzung und Neubebauung des Grundstücks (vgl. GRDrs 153/2021, Seite 4).
Wir Freie Wähler zweifeln sehr daran, dass die noch vorhandenen, nicht sichtbaren Überreste des Gebäudes so wertvoll sind, dass sie unbedingt erhalten werden müssen. Kein (normaler) Betrachter des Grundstücks sieht oder ahnt etwas von dem "Denkmal", das selbst für Fachleute nicht zugänglich ist. Welchen Mehrwert der Denkmalschutz an dieser Stelle haben soll, erschließt sich uns leider überhaupt nicht.