B14 - Kulturmeile: Überweg ja, ebenerdig nein.(GRDrs 736/2018, Einrichtung eines ebenerdigen Überwegs über die B14 Konrad-Adenauer-Straße auf Höhe Ulrichstraße)


Antrag vom 01.10.2018

Mit der Beschlussvorlage 736/2018 kommt die Stadtverwaltung dem Wunsch der ökosozialen Ratsfraktionen nach, beim Landtag auf der B14, Konrad-Adenauer-Straße einen ebenerdigen und mit Ampeln versehenen Fußgängerüberweg vorzuschlagen. In der Vorlage heißt es, dass dieser Überweg verkehrstechnisch machbar sei. Allerdings sei dadurch mit Autorückstaus von bis zu 250 Metern Länge zu rechnen. Begründet wird der Vorschlag mit einer veränderten städtebaulichen Situation im Bereich des Neubaus der Landesbibliothek und mit der Neugestaltung des Landtagsvorfelds. Künftig werde es vom StadtPalais bis zur Staatsgalerie einen durchgehenden Geh- und Radweg entlang der B14 geben. Im Bereich der Ulrichstraße, also dort, wo der Überweg vorgeschlagen wird, sei deshalb mit deutlich mehr Fußgängern zu rechnen. Auch der Radverkehr würde von der neuen Querungsmöglichkeit profitieren, heißt es.

Wir Freie Wähler meinen, dass ein ebenerdiger Überweg im Moment mehr Nach- als Vorteile mit sich bringen würde. Daher plädieren wir für den Bau eines eleganten und "leichten" Stegs zur Überquerung der B14. Ein solcher Steg (etwa) auf Höhe des Landtags würde ein für alle Fußgänger und Fahrradfahrer flüssiges und gefahrloses Queren der Fahrspuren ohne Wartezeiten an Ampeln ermöglichen. Hinzu kommt, dass der Höhenunterschied im Gelände zwischen Landtag/Akademiegarten und Vorfeld der Hochschule für Musik - der deutlich attraktiveren Ebene auf dieser Straßenseite - mit einem Steg spielend und barrierearm überwunden werden könnte. Ein weiterer Vorteil des Stegs wäre, dass der Autoverkehr weiterhin fließen könnte, also keine ampelbedingten Staus und Wartezeiten entstehen würden. Durch das dann nicht nötige Abbremsen und Anfahren wäre ein Steg überdies ein Beitrag zur Vermeidung von zusätzlicher Luftverschmutzung.

Bis zu einer möglichen Tunnellösung für die B14/Kulturmeile, deren Realisierung in weiter Ferne liegt, könnte ein Steg als sinnvolle und konfliktfreie Übergangslösung dienen. Nochmals betonen wollen wir an dieser Stelle, dass es eines großräumigeren Denkens bedarf, um den Autoverkehr in der Stuttgarter Innenstadt zu verringern, ohne ihn "mutwillig abzuwürgen". Der Talkessel kann nur dann von Verkehr entlastet werden, wenn dem Durchgangsverkehr andere, attraktivere Strecken zur Verfügung gestellt werden. Insofern halten wir den Bau eines Ringstraßensystems, bestehend aus Nord-Ost-Ring und Filderauffahrt, und die Herausnahme der Bundesstraßen aus dem Stadtzentrum weiterhin für dringend erforderlich.

Wir beantragen:

  1. Die Beschlussfassung über die GRDrs 736/2018 wird so lange zurückgestellt, bis die Punkte 2. und 3. dieses Antrags beantwortet sind.
  2. Die Stadtverwaltung möge prüfen und darstellen,
    a. unter welchen Voraussetzungen und an welcher Stelle ein Steg über die B14, Konrad-Adenauer-Straße machbar wäre.
    b. wie ein eleganter und "leichter" Steg aussehen könnte.
    c. mit welchen Kosten für den Bau eines solchen Stegs zu rechnen wäre.
    d. wann mit dem Bau eines Stegs begonnen werden könnte.
  3. Anschließend soll der Steg (wie unter 2. beschrieben) der in GRDrs 736/2018 dargestellten Lösung eines ebenerdigen und beampelten Überwegs gegenübergestellt werden.